Onomichi | Geheimtipp für Katzenliebhaber
Wenn du Katzen liebst, musst du dir Onomichi anschauen. Die malerische Hafenstadt liegt im Osten der Präfektur Hiroshima, Japan. Sie ist bekannt für ihren Pilgerweg und Seilbahn am Hügel in der Mitte der Stadt mit über 30 buddhistischen Tempeln und Shinto-Schreinen. In den unzähligen kleinen Gassen, welche zum Gipfel hinaufsteigen, finden sich aber umso mehr Katzen!
Hast du schon einmal von der Stadt Onomichi gehört? Noch nicht? Die kleine Hafenstadt liegt auch nicht gerade auf der Standard-Reiseroute von durchschnittlichen Japan-Reisenden. Im Sommer 2019 erlangte die Stadt jedoch unerwartet weltweite Bekanntheit: zwei Katzen versuchten hartnäckig und unermüdlich, Tag für Tag ins städtische Kunstmuseum zu gelangen.
Ein Jahr zuvor zog es meine japanische Freundin mich selbst nach Onomichi, um ein kleines Fleckchen fernab der Touristenströme zu erkunden… und fand ein kleines Stubentiger-Paradies, das mein Katzenliebhaber-Herz höher schlagen ließ.
Willkommen in Onomichi!
Nach kurzer Fahrt von Karuizawa aus erreichten wir den JR Bahnhof Onomichi 尾道駅 der direkt am Hafen liegt. Gegenüber der Station versperrten wir unser Gepäck in Schließfächern, welche in Japan immer in und um Bahnhöfen zu finden sind. Von dort aus ging es los Richtung Senkoji Tempel, der sich auf der Spitze des Hügel neben dem Bahnhof befindet.
Der 2,5 Kilometer lange Pilgerweg ist die Hauptattraktion der Stadt und führt entlang von 34 Tempeln und Schreinen den Hügel hinauf. Am Anfang der Route heißt eine japanische Karte der Umgebung alle Wanderer willkommen – ein klares Zeichen, dass nur wenige nicht-japanische Touristen die Stadt besuchen. Da die Karte aber leicht verständlich ist, stellt das auch ohne Japanisch-Kenntnisse kein Problem dar.
Aufstieg mit Hindernissen
Es gibt zwei Möglichkeiten, den Hügel zu erklimmen und erkunden. Auf der vom Bahnhof entfernten Seite des Bergchens befindet sich eine Seilbahn, die dich bequem mit einer Gondel nach oben bringt. Danach kannst du bequem nach unten wandern, und je nach Interesse Tempelanlagen besuchen.
Die zweite Möglichkeit ist, die vielen Stufen durch enge Gassen nach oben zu steigen und dann die Seilbahn wieder nach unten zu nehmen. Aus welchem mir bis heute unerfindlichen Grund entschieden wir uns für Variante zwei.
Wir kletterten also die Stufen hinauf und fanden gleich unseren ersten Stop, den Ajisai-Tempel, der der Hortensie gewidmet ist und die dort das ganze Jahr über blüht.
Vorbei an weiteren interessanten Gebäuden, religiösen Stätten und kleinen Läden. Immer wieder liefen wir mal mehr, mal weniger verschmusten Katzen über den weg, die mein Herz höher schlagen ließen. Einige waren sogar richtig verschmust. Außerdem fanden wir eine Karte der Umgebung, in der alle Katzen der Nachbarschaft und Namen und Foto vermerkt waren. Total süß!
Nach rund eineinhalb Stunden, einigen Pausen und Streicheleinheiten, erreichten wir den Senkoji Tempel.
Kurz vor der Seilbahnstation mussten wir uns durch ein Stück ungepflasterten Waldweg schlagen. Kurz dachten wir, uns verlaufen zu haben. Dem war aber zum Glück nicht so! Wir ließen uns nicht beirren und folgten den Schildern bis nach oben.
Endlich oben angekommen!
Nach einem (unserer Meinung nach) beschwerlichen Aufstieg, wurden wir mit einem großartigen Ausblick über Onomichi belohnt.
Neben einer Aussichtsplattform findest du dort sich einen kleinen Kiosk mit Getränken und Snacks. Solltest du eine etwas reichhaltigere Mahlzeit bevorzugen, bringst du dir diese am besten selbst mit.
Natürlich findest du oben noch mehr Stubentiger. Eine Statue bestehend aus zwei verliebten Katzen scheinen ein beliebtes Ziel für Pärchen zu sein, die dort gemeinsam Vorhängeschlösser anbringen können.
Mit der Gondel nach unten
Nachdem wir die ganze Strecke hinauf gewandert waren, war die einzig logische Schlussfolgerung, den bequemen Weg nach unten zu nehmen. Natürlich nicht, weil wir keine Energie mehr hatten, da es über 30 Grad hatte. Wir wollten lediglich den tollen Ausblick genießen. ;-)
Der Ausblick auf der drei Minuten dauernden Fahrt nach unten war großartig und kostete One Way nur 320 Yen.
Auf der Suche nach Noch mehr Katzen!
Von der Talstation aus machten wir uns auf den Weg zurück zum Bahnhof Onomichi. Wir entschieden uns, die kleinen Gassen zu nehmen, da wir dort noch weitere Katzen vermuteten. Und wir wurden nicht enttäuscht. Wir fanden flauschige Katzen, Katzen aus Stein, aus Holz und an Wände gemalte.
Wir fanden auch eine sich Katzen verschriebene Galerie, ein geheimes Teehaus sowie einen Shop, der ausschließlich Produkte mit Katzen verkaufte.
Wenn sogar Eis wie eine Katze aussieht
Onomichi ist außerhalb Japans noch nicht als Katzenliebhaber-Hotspot anerkannt. Jedoch haben die Einheimischen bereits das Potential erkannt, die nächste Pilgerstätte für Crazy Cat Ladys, wie ich es bin, zu werden. Daher ließ ich es mir nicht nehmen, einen Eisbecher in Form von zwei süßen Kätzchen zu probieren.
Am Weg zurück zum Bahnhof fanden wir ein süßes Teehaus namens Sakura Chaya und probierten ihr Eis sowie ihre Warabimochi (geleeartige Wagashi aus Stärke des Adlerfarns, Wasser und Zucker) mit Matcha und Kinako-Mehl (geröstete und gemahlene Sojabohnen).
Ein kulinarisch gelungener Abschluss für einen großartigen, flauschigen Ausflug.
さくら茶屋 Sakura Chaya
尾道大判焼きさくら
3-8 Higashigoshocho, Onomichi, Hiroshima 722-0036, Japan
Stehen Orte fernab der typischen Touristenströme auf deiner Reiseroute? Wäre Onomichi etwas für dich?
Weiterführende Links
Offizielle Touristeninformation von Onomichi http://www.ononavi.com/
Onomichi Seilbahn Offizielle Website https://mt-senkoji-rw.jp/
Wichtige Vokabeln
- Onomichi Stadt 尾道市
- JR Bahnhof Onomichi 尾道駅
- Senkoji Tempel 千光寺
- Warabimochi わらび餅
Den Artikel habe ich zuvor auf meinem englisch-sprachigen Blog Where is Mister Wong? veröffentlicht.
Hi, ich bin Bettina!
Auf der Suche nach authentischer ostasiatischer Küche probiere ich mich durch japanische, chinesische sowie koreanische Restaurants in Wien und bin immer auf der Suche nach neuen traditionellen Gerichten. Außerdem reise ich wann immer möglich die hinteresten Winkel von Ostasien.Hier erfährst du mehr über mich.