2 Tage in Hakodate: Sehenswürdigkeiten & Highlights
Die gemütliche Hafenstadt Hakodate im Süden von Hokkaido hat uns mit ihrer Vielseitigkeit überrascht. Neben gutem Essen, einem Viertel mit internationalem Flair, standen auch ein traumhafter Ausblick sowie Ainu-Kultur und raue Natur auf unserer To-Do-Liste.
Willkommen auf Hokkaido
Hakodate 函館市 ist eine süße, kleine Hafenstadt am südlichen Zipfel von Hokkaido, von wo aus du sogar bis nach Honshu, die größte der vier Hauptinseln, schauen kannst. Neben dem historischen Viertel Motomachi mit alten, europäischen Gebäuden, einem Marktviertel und schöner Natur, bekommst du in der Fischereihafenstadt außerdem täglich frische Meeresfrüchte, bei der dir das Wasser im Mund zusammen läuft.
Ich empfehle mindestens zwei Tage, da die Stadt sehr nett ist und diese Tage gut mit spannendem Programm gefüllt werden können. Auch ein Tagesausflug zum Ōnuma-Quasi-Nationalpark ist möglich.
Anreise
- mit dem Zug: Der Shinkansen fährt von Tokyo aus direkt bis zum Bahnhof Shin-Hakodate-Hokuto
- Mit dem Flugzeug: Mehrmals täglich wird der Flughafen Hakodate von ganz Japan aus angeflogen, von Tokyo Haneda beträgt die Flugzeit ca. 1h25
- Mit der Fähre: Von Aomori aus kommst du mit der Fähre bis zum Hafen von Hakodate. Von dort aus geht es mit Bus und Zug weiter in die Innenstadt. Wir haben diese Option gewählt, da sie von Aomori aus die günstigste ist. Die Überfahrt war sehr angenehm und es waren hie und da auch Delfine zu sehen.
Wo solltest du dir deine Unterkunft suchen?
Wir entschieden uns für ein Hotel direkt beim Bahnhof Hakodate 函館駅 (Achtung, nicht zu verwechseln mit Bahnhof Shin-Hakodate-Hokuto) und lagen damit goldrichtig. Super zentral gelegen waren für uns alle wichtigen Sehenswürdigkeiten auch zu Fuß erreichbar, sodass wir keine unnötige Zeit mit langem Pendeln verschwendeten.
Tag 1: Seafood-Frühstück, Motomachi und die drittschönste Aussicht bei Nacht
Hakodate Morning Market Ekini Market
Wir starteten mit einem gemütlichen Brunch am Hakodate Morning Market 函館朝市 駅二市場. Auch wenn der Markt sehr touristisch ist, war es ganz nett, durch die Gassen zu schlendern und das Angebot zu überfliegen. Wir probierten ein paar lokale Spezialitäten und plauderten ein wenig mit Einheimischen.
Kanemori Red Brick Warehouse
Zu Fuß ging es gleich weiter zu den Kanemori Ziegelstein-Lagerhallen 金森赤レンガ倉庫, in denen sich viele Verkaufsstände von lokalen Kleinunternehmern und Geschäfte für Omiyage, essbaren Souvenirs, befanden. Die Location war wieder sehr touristisch, aber architektonisch interessant. Außerdem war es nett, einen kleinen Einblick ins lokale Kunsthandwerk zu bekommen.
Hakodate City Museum of Northern Peoples
Am Weg Richtung Motomachi machten wir im Ainu-Museum der Stadt halt. Das Museum besitzt die größte Sammlung von Ainu-Gegenständen in ganz Japan und hat diese spannend thematisch ausgestellt. Außerdem sind Informationen in verschiedenen Sprachen, so auch in Englisch, verfügbar.
Unser Besuch war kurzweilig, informativ und mit ein paar wenigen Euro auch sehr günstig. Absolut empfehlenswert.
Motomachi: Historisches, westliches Viertel
Im historischen Viertel gibt es mehrere britische Gebäude, die alle rund um 1900 gebaut wurden, aber schon lange nicht mehr dafür verwendet werden, für was sie ursprünglich erbaut wurden. Heute können sie besichtigt werden, erzählen die Geschichte der Stadt oder werden als Café genutzt.
Wir haben keines der Gebäude selbst besucht, sondern haben sie während wir durch die Gassen geschlendert sind von außen angesehen. Der Spaziergang war jedoch anstrengend, da es teilweise steil bergauf ging. Entlang des Weges findest du folgende Gebäude und Locations:
Former British Consulate of Hakodate 旧イギリス領事館
Former Hakodate Branch Office of Hokkaido Government 旧北海道庁函館支庁庁舎
Old Public Hall of Hakodate Ward 旧函館区公会堂
Auf dem Weg zur Basisstation der Seilbahn kommst du außerdem an einer steilen Straße, von der aus du einen tollen Blick auf die Bucht der Stadt hast, sowie an der städtischen orthodoxen Kirche vorbei.
Hakodate Orthodox Church 函館ハリストス正教会
Seilbahn auf den Berg Hakodate
Der Ausblick vom Berg Hakodate gilt als der drittschönste in ganz Japan. Bei Nacht gleicht die erleuchtete Stadt angeblich den Sternen der Milchstraße. Doch der Ausblick ist nicht nur wenn es dunkel ist spektakulär. Auch unter Tags ist das Panorama beeindruckend.
Die Seilbahnfahrt auf den Berg Hakodate dauert von der Basisstation 函館山ロープウェイ山麓 aus übrigens nur ein paar Minuten, doch ist der Andrang am Abend besonders groß, da viele Touristen den Sonnenuntergang bestaunen wollen. Du musst damit rechnen, in der Talstation einige Zeit warten zu müssen. Plane daher ein, rechtzeitig nach oben zu fahren.
Oben gibt es übrigens nur begrenzte Essensmöglichkeiten, also bring bei Bedarf genug Verpflegung mit. Lokale Getränke gibt es übrigens zu Hauf im Souvenirladen.
Tag 2: Hakodates Natur und Randbezirke
Den zweiten Tag verplanten wir mit Zielen außerhalb des Zentrums. Wegen des wechselhaften Wetters beschlossen wir, zuerst nach Kap Tachimachi zu fahren. Wir entschieden uns richtig, denn das Wetter am Nachmittag war unbeständig und es regnete immer wieder.
Kap Tachimachi
Wir starteten mit einem kleinen Ausflug nach Kap Tachimachi 立待岬. Vom Bahnhof aus dauerte die Fahrt mit der Tram bis zur Straßenbahnstation Yachigashira ca. 15 Minuten. Direkt neben der Station fanden wir eine kleine Mochi-Manufaktur sowie eine kleine Bäckerei. In beiden Geschäften mussten wir natürlich lokale Spezialitäten probieren und wurden nicht enttäuscht. Außerdem befand sich direkt daneben ein Convenience-Store, praktisch für Getränke.
Nach 15 Minuten Fußmarsch gelangten wir an unser Ziel. Die raue Küste war spektakulär und dank klarer Sicht konnten wir sogar bis nach Oma auf der benachbarten Hauptinsel Honshu sehen.
Hakodate Hachiman Shinto-Schrein
Ganz in der Nähe vom Kap befindet sich der Hakodate Hachimangu 函館八幡宮. Im Wald gelegen mussten wir über zahlreiche Stufen nach oben klettern. Belohnt wurden wir mit ruhiger Atmosphäre und konnten uns entspannt umsehen.
Zu Mittag kehrten wir im Restaurant Marudai そば処 満る大 – direkt gegenüber der Straßenbahnstation – ein. Die Speisekarte war zwar lediglich auf Japanisch, jedoch halfen Bilder, Google Translate und die Besitzerin bei der Auswahl. Wir beide bekamen das serviert, was wir uns wünschten und schlugen uns die Bäuche voll.
Goryōkaku Tower
Weiter ging es mit der Straßenbahn zum Goryōkaku Tower 五稜郭タワー am anderen Ende der Stadt. Ohne Umsteigen zu müssen fuhren wir mit der Straßenbahn bis zur Station Goryokaku-koen-mae und gingen von dort aus noch etwa 10 Minuten zu Fuß.
Direkt neben dem Goryōkaku Tower befindet sich der gleichnamige Park, dem der Turm seinen Namen zu verdanken hat. Von der Aussichtsplattform hat man einen guten Blick auf den sternförmigen Park darunter, in dessen Zentrum sich das Magistrat der Stadt befindet.
Übrigens: Im Park befinden sich zahlreiche Sakura-Bäume, sodass der Ausblick gerade zur Kirschblütenzeit ein besonderes Erlebnis ist.
Hakodate Magistrate’s Office 箱館奉行所
Fazit: Plane unbedingt einen Stop in Hakodate ein
Hakodate hat uns überrascht – und zwar positiv. Das gute Essen und die gemütlichen Ausflugsziele haben uns angenehm in den Urlaub starten lassen. Natur, Kultur und Kulinarik waren perfekt ausbalanciert und für jeden von uns war etwas Besonderes dabei. Die kleine Stadt war ein gelungener Auftakt für unsere Zeit auf Hokkaido.
Hi, ich bin Bettina!
Auf der Suche nach authentischer ostasiatischer Küche probiere ich mich durch japanische, chinesische sowie koreanische Restaurants in Wien und bin immer auf der Suche nach neuen traditionellen Gerichten. Außerdem reise ich wann immer möglich die hinteresten Winkel von Ostasien.Hier erfährst du mehr über mich.